Ein Bericht aus dem Betreuungsdienst

Im März stand unser gesamtes Team vor der großen Frage: Wie geht es weiter? Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus‘ sind für alle eine Herausforderung.

Die U-Bahn Waggons sind beinahe menschenleer. „Zur Zeit heißt Fürsorge vor allem: Abstand halten“ hört man an den Bahnsteigen. Für mich als Mitarbeiterin des ambulanten Betreuungsdienstes ist dieses Bild mittlerweile Alltag geworden. Einen beachtlichen Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Als die Einschränkungen aufgrund der Pandemie spürbar wurden, wussten wir alle nicht, wie wir die Betreuungen in nächster Zeit ohne Risiko bewerkstelligen können. Viele unserer Klient*innen gehören zur sogenannten Risikogruppe. Eines ist jedoch klar: es muss weitergehen.

Telefonbetreuung

Auch für unsere Klient*innen ist die Situation alles andere als einfach. Aus Sorge vor einer Infektion isolieren sich einige Menschen völlig und möchten keine Betreuung mehr. Für manche von ihnen erweisen sich regelmäßige Telefonate als gute Alternative.

Persönlicher Kontakt

Für alle andere Klient*innen heißt es plötzlich: Abstand halten! Das ist in kleinen Wohnungen gar nicht so einfach. Besonders unsere jüngsten Klient*innen müssen in den sauren Apfel beißen. Für sie sind sowohl die Schule, als auch alle gewohnten Freizeitaktivitäten momentan nicht möglich. Trotz allem erachte ich es als wichtig, jungen Klient*innen eine Alternative zu Handy und Co. zu bieten. Viele Möglichkeiten bleiben im Moment allerdings nicht: Spaziergänge mit Sicherheitsabstand und Rollschuhfahren an der frischen Luft.

Hausaufgaben-Hilfe

Für unsere Schüler*innen, ihre Eltern und für uns ist Homeschooling neu. Der Austausch hilft einigen Klient*innen, Aufgaben für die Schule besser zu bewältigen. Bei der einen oder anderen Mathe-Aufgabe komme ich selber ins Schwitzen – das ist doch schon etwas länger her, wie ich feststelle.

Information

Eine weitere zentrale Aufgabe ist es für uns im ambulanten Betreuungsdienst, Klient*innen über den Virus und die notwendigen Maßnahmen zu informieren. Die Informationen vermitteln einerseits den Ernst der Lage und nehmen andererseits auch Ängste.

Wir wissen nicht, wie lange die Einschränkungen aufrechterhalten werden müssen, um die Pandemie einzudämmen, aber eines ist klar: wir brauchen einen langen Atem.

Im März standen wir vor der großen Frage: können wir die Betreuung während dieser Krisenzeit aufrechterhalten? Einen Monat später wissen wir: Betreuen in Zeiten von Corona geht – mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen!

Elisabeth Maier