Das neue Projekt: Persönliche Zukunftsplanung

Neues Projekt bei der Lebenshilfe Hamburg: Persönliche Zukunfts-Planung.

Jeder Mensch will ein gutes Leben haben. Und jeder darf sein Leben so leben, wie er möchte. Das gilt auch für Menschen mit Behinderung: Sie haben verschiedene Wünsche und Ziele für ihr Leben. Aber einige Menschen wissen nicht, wie sie ihr Ziel erreichen können. Und einige trauen sich nicht, über ihre Wünsche zu sprechen. Das wollen wir ändern: Mit Zukunfts-Planung können wir Menschen unterstützen, wenn sie über ihre Ziele nachdenken wollen.

Zukunfts-Planung bedeutet: Ich denke über mein Leben nach.

Zukunfts-Planung ist ein besonderes Treffen. Bei dem Treffen gibt es eine Haupt-Person: Sie bestimmt das Thema vom Treffen. Zum Beispiel:

  • Ich will zu Hause ausziehen.
  • Ich bin mit der Arbeit nicht zufrieden.
  • Ich möchte neue Freunde finden.
  • Ich suche ein neues Hobby.
  • Ich habe einen Lebenstraum.
  • Ich möchte etwas Neues ausprobieren.

Die Haupt-Person bestimmt auch, wer bei dem Treffen dabei sein soll – zum Beispiel Eltern, Freunde oder Betreuer. Wir unterstützen die Haupt-Person: Wir helfen bei der Vorbereitung und wir leiten das Treffen. Am Ende vom Treffen macht die Haupt-Person einen Aktions-Plan. Auf dem Plan stehen die nächsten Schritte, damit sie ihr Ziel erreicht.

Haben Sie Fragen?

Oder wollen Sie vielleicht eine eigene Zukunfts-Planung machen?

Dann melden Sie sich bei uns: Wir beraten Sie gern.

Teilhaben, mitbestimmen, selbst bestimmen

Jeder Mensch hat Wünsche oder Ziele für sein Leben. Dabei geht es um große Lebensziele wie einen neuen Beruf, Familienplanung oder eine große Reise. Aber auch die vielen kleinen Wünsche und Ziele machen unseren Alltag lebenswert, zum Beispiel ein neues Hobby, nette Arbeitskolleginnen und -kollegen oder gute Lebensbedingungen im Wohnumfeld.

Das Leben selbst zu gestalten ist ein wesentlicher Ausdruck von Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Teilhabe. Auch für Menschen mit Behinderung ist es wichtig, eigene Wünsche und Ziele zu haben und darüber zu sprechen. Nur dann können sie für sich selbst eintreten und die passende Unterstützung bekommen. Insbesondere mit den Veränderungen durch das Bundesteilhabegesetz (kurz: BTHG) ist es wichtig, persönliche Ziele angeben zu können. Denn diese Ziele bilden die Grundlage der Hilfeplanung und Unterstützung.

„Das klappt doch sowieso nicht …“

Für Menschen ohne Behinderung ist es selbstverständlich, sich mit ihren Bedürfnissen auseinanderzusetzen und Wege zu suchen, diese Wünsche zu erfüllen. Für Menschen mit geistiger Behinderung ist diese individuelle Lebensführung überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Die Gründe sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund ist, dass viele Menschen lebenslang auf Unterstützung angewiesen sind und gelernt haben, ihre Bedürfnisse hinter die verfügbaren Ressourcen zu stellen. Viele Menschen haben auch die Erfahrung gemacht, dass ihre Wünsche und Ideen als „verrückt“ zurückgewiesen werden und andere für sie entscheiden. In der Behindertenhilfe ist diese paternalistische Perspektive seit Jahren auf dem Rückzug. Dennoch findet sie sich im Alltag immer wieder und ist in den individuellen Erfahrungen von Menschen mit Behinderung tief verankert.

Wir wollen Menschen für ihre Zukunft stark machen

Mit dem Projekt „Persönliche Zukunftsplanung“ wollen wir Menschen dabei unterstützen, ihre Wünsche zu entdecken und mit anderen darüber zu sprechen. Das Projekt läuft seit Januar 2019 und wird für drei Jahre von der Aktion Mensch gefördert. In dieser Zeit erproben wir die Zukunftsplanung in unserem Verband und schulen zwei Mitarbeitende: eine Moderatorin und einen (Co-)Moderator mit Behinderung. Unser Ziel ist es, Zukunftsplanung als dauerhaftes Angebot für unsere Klient*innen und unsere Mitglieder zur Verfügung zu stellen und in unsere tägliche Arbeit zu integrieren. Zusätzlich hat das Projekt zwei inhaltliche Schwerpunkte:

  1. Zusammenarbeit mit einem (Co-)Moderator mit Behinderung: Im Projekt wollen wir gemeinsam Möglichkeiten erkunden, wie eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelingt.
  2. Kultursensible Zukunftsplanung: In unserem Betreuungsdienst und unseren Projekten für Geflüchtete mit Behinderung unterstützen wir viele Menschen aus anderen Herkunftsländern. In diesem Zusammenhang stellen sich häufig Fragen nach kulturellen Hintergründen oder Zusammenhängen. Diese Fragen wollen wir beantworten, um die Methode für unsere Klient*innen weiterzuentwickeln.

Zukunftsplanung bedeutet: Ich denke über mein Leben nach

Wir wollen Menschen ermutigen, eigene Ideen zu entwickeln und mit anderen darüber zu sprechen. Persönliche Zukunftsplanung ist ein personenzentriertes Konzept, das Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt stellt und sie dabei unterstützt, eigene Wünsche und Ziele zu formulieren. Dabei kann es um ganz unterschiedliche Themen gehen:

  • Ich will zu Hause ausziehen.
  • Ich bin mit der Arbeit nicht zufrieden.
  • Ich möchte neue Freunde finden.
  • Ich suche ein neues Hobby.
  • Ich habe einen Lebenstraum.
  • Ich gehe bald in Rente, was mache ich dann?
  • Ich möchte über mein Leben nachdenken.
  • Ich möchte etwas Neues ausprobieren.

Das sind nur einige Beispiele – es gibt viele Themen, die man in diesem Rahmen besprechen kann. Hierfür gibt es verschiedene Methoden, die sich nach dem Thema und dem Wunsch der planenden Person richten: Neben dem typischen Planungstreffen mit mehreren Personen sind auch Gespräche mit unseren Mitarbeitenden möglich. Darüber hinaus gründen wir eine Gruppe, in der sich Menschen mit Behinderung untereinander über ihr Leben austauschen können.

Zuhören und Mut machen: Unterstützung ist wichtig

Eine klassische Zukunftsplanung ist ein Treffen mit mehreren Personen:

  • Die Hauptperson mit ihrem Wunsch oder ihrem Thema.
  • Die Unterstützer: Das sind Menschen aus dem persönlichen Umfeld der Hauptperson. Die Menschen kennen und schätzen die Person und wollen sie dabei unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden: Familie, Freund*innen, Partner oder Partnerin, Kolleg*innen, Betreuer*innen– die planende Person bestimmt, wer dabei sein soll.
  • Moderator und Moderatorin: Das sind unsere Mitarbeitenden. Sie begleiten die planende Person in der Vorbereitung und moderieren das Treffen mit den Unterstützern. Sie schreiben Wünsche und Ergebnisse auf und stehen auch nach der Planung als Ansprechperson zur Verfügung.

Sie möchten eine Zukunftsplanung mit uns machen?

Das sind die Schritte:

  1. Sie melden sich bei uns und wir treffen uns zum Vorgespräch: Dann erzählen Sie uns von Ihrer Idee oder Ihrem Wunsch. Wir besprechen zusammen, wie Ihre Zukunftsplanung aussehen kann.
  2. Wir machen einen Termin für die Zukunftsplanung.
  3. Sie laden Ihre Unterstützer ein: Sie bestimmen selbst, wer dabei ist.
  4. Das Treffen: Wir begleiten Sie durch das ganze Treffen und unterstützen Sie dabei, Ihre Wünsche und Ideen zu besprechen. Sie erzählen Ihren Unterstützern von Ihrer Idee oder Ihrem Wunsch. Dann sind die Unterstütze dran: Sie dürfen Ihnen sagen, was sie an Ihnen mögen und was Sie gut können. Und natürlich dürfen sie Vorschläge machen, damit Sie Ihrem Ziel ein Stück näherkommen.
  5. Das Ergebnis: Am Ende bestimmen Sie selbst, welche Vorschläge und Tipps Sie annehmen wollen. Wir schreiben die drei nächsten Schritte auf, die Sie näher an Ihr Ziel bringen – das ist Ihr Aktionsplan.
  6. Nach der Zukunftsplanung sind wir weiter für Sie da: Wir fragen nach, ob es mit Ihrem Aktionsplan klappt. Manchmal ändern sich Pläne oder Sie haben eine neue Idee: Dann kann eine neue Zukunftsplanung sinnvoll sein.

Haben Sie Interesse an Zukunftsplanung?

Wir bieten ab sofort Beratung und Zukunftsplanung für Klient*innen und Mitglieder an. Das Angebot ist kostenlos. Sprechen Sie uns einfach an, wir freuen uns auf Sie!

Tipp: Film über Zukunfts-Planung

In dem Film erzählt eine Frau von ihrer Zukunfts-Planung.

Sie können den Film bei Youtube sehen: Erklärfilm Persönliche Zukunftsplanung

Erklärfilm Persönliche Zukunftsplanung

Haben Sie Fragen?

Melden Sie sich einfach bei uns. Wir freuen uns auf Sie.

Foto: Susanne Zornow

E-Mail: susanne.zornow@lhhh.de
Telefon: (040) 689 433-12

Foto: Sadeg Borati

E-Mail: sadeg.borati@lhhh.de
Telefon: (040) 689 433-12

Gefördert durch die Aktion Mensch