Wirkungsstudie zeigt positive Ergebnisse
Seit 2021 entwickeln wir gemeinsam mit dem der Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie von dem Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf die ‚leichte‘ Gesundheits-App „Glücklich“. Die Glücklich-App bietet verhaltenstherapeutische Übungen in Leichter Sprache zur Verbesserung des Selbstwertes und der Reduktion depressiver Symptome. Sie ist leicht bedienbar, kostenfrei in App Stores verfügbar und speziell entwickelt für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Anzeichen von Depression.
Im Sommer 2023 führten wir unter wissenschaftlicher Leitung des Zentrums für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf eine Studie zur Wirksamkeit der Glücklich-App durch.
Was wollten wir herausfinden?
Im Mittelpunkt der Studie stand die Wirksamkeit der App, also die Auswirkung einer regelmäßigen Nutzung der App auf das Wohlbefinden der Nutzer:innen und eine potentielle Reduktion der depressiven Symptomatik.
Darüber hinaus wollten wir weitere individuelle Rückmeldungen von Nutzer:innen der App erhalten und eine Einschätzung zum Potential von Online-Befragungen mit der Zielgruppe Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen gewinnen.
Wie verlief die Studie?
Für die Studie wurden zwei Online-Fragebögen ausgefüllt, mit einem dazwischenliegenden vierwöchigen Interventions- bzw. Wartekontrollzeitraum. Es handelte sich um standardisierte Fragebögen zur Erkennung von Depression (z.B. GDS-Depressionsfragebögen), welche bereits in anderen Umfragen in Leichte Sprache übersetzt, geprüft und angewandt wurden.
Ursprünglich waren insgesamt 50 Personen für die Studie geplant. Wir suchten über Netzwerke, Soziale Medien und Fachstrukturen nach Teilnehmer:innen. Da das Interesse an der Studie sehr viel höher war als zunächst angenommen, wurde die Zahl auf 100 Personen erweitert. Letztendlich füllten 98 Personen den ersten Fragebogen aus. Davon füllten 92 auch den zweiten Fragebogen aus. Die Wiedererreichungsquote liegt bei knapp 94% und somit deutlich über Wiedererreichungsquoten in anderen Studien.
46 Personen wurden automatisiert der „Glücklich-Gruppe“ (Interventionsgruppe) zugeteilt, die die App vier Wochen regelmäßig nutzte und im Anschluss an die Nutzung auch Fragen zur individuellen Bewertung der App beantwortete (anders als die Wartekontrollgruppe, die die App noch nicht nutzen sollte). Das Ausfüllen der Fragebögen war grundsätzlich mit Unterstützung durch Bezugspersonen oder Unterstützung durch die Lebenshilfe Hamburg möglich. 11% der Teilnehmenden gaben an, die Fragebögen mit Hilfe ausgefüllt zu haben.
Was kam heraus?
In der wissenschaftlichen Studie konnte die Wirksamkeit der Glücklich App nachgewiesen werden. Depressive Symptome der App-Nutzer:innen verbesserten sich über die Nutzungsdauer von vier Wochen im Vergleich zur Wartekontrollgruppe signifikant, d.h. die Befunde sind nicht auf Zufall zurückzuführen.
Zusätzlich zu den standardisierten Fragebögen wurden die Teilnehmenden, die die App genutzt hatten, nach einer individuellen Bewertung gefragt. Diese war durchweg positiv. 97% der Teilnehmenden gaben an, dass sie mit der Glücklich-App die Behandlung erhalten haben, die sie wollten. Ebenfalls 97% würden die App Freund:innen empfehlen. 95% gaben an, dass die App geholfen hat, mit emotionalen Problemen umzugehen. Als besonders gut wurden die einfache Bedienung, die guten Tipps und die Erinnerungen an die Übungen betont. Kritisiert wurde, dass die Übungen manchmal zu kurz waren oder es dann doch vergessen wurde, die Übungen zu machen. Dieses Feedback nutzen wir, um die App stetig zu verbessern und weiter zu entwickeln.
Was bedeutet das?
Die Ergebnisse der Studie zeigen somit, dass die App ihre gewünschten Wirkungen zeigt. Außerdem kommt die App bei den Nutzer:innen sehr gut an und das große Interesse an der App bestätigt, dass ein hoher Bedarf an einem derartigen Angebot besteht.
Darüber hinaus konnten wir sehen, dass Online-Studien mit unserer Zielgruppe sehr gut funktionieren können. Kurzum: Die Studie war ein voller Erfolg.
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Die Glücklich-App wird gefördert durch: