Fachtag zur Gewaltprävention
Ein Konzept auf dem Papier reicht nicht aus, wenn man Gewalt am Arbeitsplatz wirksam und nachhaltig verhindern möchte. Beim Thema Gewaltprävention geht es um Organisationsentwicklung. Vor diesem Hintergrund versammelten sich in der Hamburger Handwerkskammer Mitarbeitende und Bewohnende des Hamburger Lebenshilfe-Werks sowie Experten, um die verschiedenen Perspektiven zu bedenken und Anregungen zur weiteren Gestaltung zu geben.
Besondere Anforderungen an Gewaltschutzkonzepte
Zu dem umfänglichen Thema hat Herr Dr. Bradl von der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft einen Fachvortrag zu den besonderen Anforderungen an Gewaltschutz(konzepte) für Menschen mit geistigen Behinderungen und komplexem Unterstützungsbedarf gehalten. Als Mitglied der entsprechenden Expertenkommission ist er maßgeblicher Entwickler der Handlungsempfehlungen „Herausforderndes Verhalten und Gewaltschutz in Einrichtungen der Eingliederungshilfe“.
Checkliste zur Gewaltprävention
In der Vorbereitung zu dem Fachtag wurde die von der Lebenshilfe entwickelte „Checkliste zur Gewaltprävention“ für eine Analyse der Standorte genutzt und die Ergebnisse vorgetragen.
Mit dem Input wurde anschließend in Kleingruppen gearbeitet.
Fragestellungen wie „welche grundlegenden Rahmenbedingungen sind für den Organisationsentwicklungsprozess nötig oder auszubauen? Wie laufen Prozesse noch besser ab oder müssen verändert werden? Welche Rolle spielen Tagesstruktur und wovon reden wir, wenn wir von Gewalt sprechen?“ wurden debattiert und genau betrachtet.
Ein erfolgreicher und gewinnbringender Fachtag endete mit der Erkenntnis, dass besonders die unbeabsichtigte Gewalt beachtet und reflektiert werden muss und es dazu einer offenen Kommunikation und breiten Handlungssicherheit bedarf. Mit der Etablierung eines inklusiven Kompetenzteams soll das Gewaltschutzkonzept der Hamburger Lebenshilfe-Werk gGmbH kontinuierlich überprüft und der Ausbau von Sicherheit und Präventionsmaßnahmen nachhaltig weiterentwickelt werden.