Erwachsenenbildung in der Corona-Krise
Bei der Lebenshilfe Hamburg können Erwachsene Rechnen, Schreiben und Lesen lernen.
Das ist wichtig, um die Welt besser zu verstehen. Während der Corona-Zeiten gab es keine Kurse.
Viele Teilnehmer aus den Kursen haben Angst vor der Krankheit.
Jetzt finden die Kurse wieder statt.
Es ist gut, weil alle viel über diese Zeit reden möchten.
Manuel Riesenbeck, Leiter der Kurse für Erwachsenenbildung schreibt hierzu:
Die Lebenshilfe Hamburg bietet einmal wöchentlich in den Räumen ihrer Geschäftsstelle Grundbildungskurse an. In den Kursen beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Lesen und Schreiben und auch mit Rechnen, dem Umgang mit Geld und der Wirtschaft.
Niemand muss einen Test schreiben oder große Fortschritte im Verständnis der Stochastik machen.
Es geht darum, die Welt für sich selber ein Stück weit besser zu verstehen und mitreden zu können.
Wissenslücken schließen
In dem Sinne spielen neben persönlichen oft auch tagesaktuelle Themen eine Rolle.
Sei es die Flüchtlingskrise oder der G20-Gipfel. Der Raum wird genutzt, um Wissenslücken zu schließen, sich eine Meinung zu bilden und seine eigenen Werte anderen zu vermitteln.
Es ist oft eine didaktische Herausforderung, aber auch faszinierend, wie zu sehr komplexen Themen mit der richtigen Werthaltung und einem positiven Menschenbild sehr kluge Meinungen gebildet werden können, auch wenn Wissenslücken bestehen.
Auswirkungen in der Corona-Zeit
Die Corona-Krise ist für meine Teilnehmenden eine Besonderheit:
Zum einen, weil wir uns nicht zum Austausch treffen konnten, sondern nur über das Telefon Kontakt hielten.
Zum anderen, weil es eine Krise mit einer latenten Bedrohung war.
Die allgemeine Verunsicherung war für meine Teilnehmenden sehr spürbar.
Viele haben starke soziale Netzwerke, die ihnen Stabilität vermitteln, andere waren verloren und hatten Angst, an dem Virus zu sterben.
Es ist daher gut, dass wir unsere Kurse unter Einhaltung von strengen Hygieneregeln wiederaufnehmen und in der ersten Einheit lange über den Virus reden konnten.
Die Pandemie zeigt mir persönlich, wie wichtig es ist, dass wir gerade in Krisen lernen, auch in Leichter Sprache zu kommunizieren, und dass wir unsere Angebote
nicht komplett einstellen, sondern anpassen.